Hau-ar-jaa’goaing?
Nein, dass ist kein südchinesischer Dialekt, keine Kampfsportart oder gar was zum naschen. Das meine lieben Freunde, ist ein alltäglicher Gruß hier in Neuseeland. Ich hab ihn mal in deutsche Laute gepackt. Zugegeben, man muss ihn murmeln, nuscheln, oder einfach so schnell wie möglich hervorbringen, um mit den Einheimischen mitzuhalten. Letztlich aber ist es einfach eine der vielen Formen „How are you?“ auszudrücken: „Wie geht es dir?“ Gerne verwendet man aber auch „How is it going?“, „How’ya doing?“ oder eben einfach „How’ya“. Ich persönlich kannte das von meinen alltäglichen Sprachgewohnheiten in Deutschland gar nicht. Wer fragt da schon zu Beginn wirklich JEDEN Gespräches: „Wie geht es dir?“ Naja macht ja nix. Zu Beginn unserer Reise habe ich in 80% der Fälle sowieso nicht verstanden was der oder die Gute mich da fragen mag. Nach einem fixen „How’ya?“ hab ich dann gern schon mal „No, thank you“ gesagt. Sicher ist sicher.
Hat man aber einmal begriffen was die Lieben da alle so sagen, beginnt man sein Herz auszuschütten. Über die unruhige Nacht, dass man beim angeln nix fängt und und und … Man stellt schnell fest. Das kann man sich sparen. Manche Leute reden nach deiner Schilderung des schlechten persölichen Zustandes gern einfach weiter: „Oh thats good …“ Man erwartet eben einfach nur ein „Fine“ als Antwort. Gern bekommt man auch ein „How’ya“ im Vorübergehen zugeworfen, als „Hello“ Ersatz quasi. Dreht man sich dann um ,ist niemand mehr da dem man antworten könnte.
Das ist natürlich kein Einzelfall von Missverständigung. Ich habe mich mal mit einem netten älteren Herren eine Viertelstunde unterhalten. Er hat mich kein einiges Mal verstanden … ich ihn leider auch nicht. Interessant. Was wieder beweist: Männer müssen sich nicht wirklich unterhalten um miteinander eine Weile irgendwo herum zu stehen. Einfach mal wech von Heim und Hof, geborgen im Urverständniss (Wow, das hab ich mir selber überlegt) der Männer unter einander, auch ohne Worte.
Aber wir wollten ja vom Abel Tasman National Park berichten. Bekannt für seine goldenen Strände und ausgedehnte Wanderungen. Die einzige Entscheidung die getroffen werden muss, ist, ob es eine Tages- oder eine Mehrtageswanderung werden soll. Wir haben uns für eine Tagestour entschieden. Einfach Wassertaxi buchen und am nächsten Tag losdüsen. Man wird dann am Ort seiner Wahl abgesetzt und läuft den Weg zurück zum Örtchen. Nachdem wir eine Nacht in Marahau geschlafen hatten, kam morgens unser Shuttle zum Wassertaxi. Stilecht brachte uns ein Traktor zum Meer. Natürlich wären wir nicht Babs und Nils, wenn wir nicht wieder ein ganz ganz klein wenig die Zeit ausser acht gelassen hätten. Als der Traktor eintraf hatten wir noch die Hände voll mit unserem Frühstück. Also wieder mal losflitzen und genüßlich auf dem Anhänger weiter futtern.
Nach einer nicht allzu langen Fahrt mit dem Boot wurden wir dann am Strand unseres Vertrauens ausgesetzt. Das Wetter war an diesem Tag wie bei allen unseren Wanderungen die wir vorher planen und buchen müssen. Bewölkt mit Hang zum regnerischen. Auf also! Irgendwann müssen sich ja die ganzen Outdoor-Sachen mal bewähren.
Als erstes wurde die umliegende Gegend erkundet und einige Lebenszeichen am Strand hinterlassen. Warum empfinde ich immer dieses dringende Gefühl etwas in den Sand zu kritzeln?!
Leider kann man sich an diesen Stränden nicht wirklich gemütlich in eine Badehose hüllen. Im handumdrehen wird man von den vielen Sandfliegen aufgegessen. Warum ich trotzdem gemütlich auf dem Baumstamm liege? Weil ich es zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnte 😉 Und nun weniger Text und mehr Bilder. Unser Weg durch den Abel Tasman.
Nach über 8 Stunden und mehr als 20 km Wanderung erreichten wir schließlich wieder Marahau. Dort gabs zur Belohnung ersteinmal Käffchen und Kuchen. Angeblich den Besten in der Gegend. Fachsimpeln über die nächsten Reiseziele und Beine ausruhen. Ja ja die Stadtmenschen.
Unsere nächste Station: West Coast Baby!