Die Rumtreiber – Am anderen Ende der Welt


Februar 14, 2008

Sonne, Strand und ein Wagen der rollt und rollt und rollt … (Fortsetzung)

Category: Rund um das Cape Reinga – Nils-&-Babs 5:59 am

Tatatataaaaaa, hier nun ist sie also, die laaaaaang verschobene Fortsetzung. Das mit dem passenden Internetzugang ist ja
immer so eine Sache. Grade im äußersten Norden der Insel. Just in diesem Moment befinden wir uns aber in einem beschaulichen kleinen Internetcafé mit Happy Hour. Zeit heimlich alle MP3 Player zu laden und den juten Laptop mal wieder zu entstauben.

Wo waren wir denn … mal sehen … genau: In der Maitai-Bay. Nachdem die Angel notdürftig versorgt wurde ging es ersteinmal weiter nach Kaitaia. Dort angekommen brachte ich (Nils) es nicht fertig, einfach so am Hunting & Fishing Geschäft vorbei zu gehen. Es wurde eine neue Kurbel besorgt, um den Fortbestand unserer Mahlzeiten zu sichern. Ich habe es diesmal mit einer Kurbelgröße für Männer probiert (Yeahaaa Baby). Seit dem schaut mich Babs immer mit leuchtenden Augen an, wenn ich da so am Wasser stehe 😉 . Aber natürlich auch die vorbeigehenden Leute, denn soooo haben sie nun wirklich noch nie jemanden die Angel auswerfen sehen … Aber mal ehrlich, muss diese sch*** Leine immer so mit der Kurbel interagieren, sodass sich ein Knäul bildet??? Dadurch hab ich natürlich immer gleich ein Gesprächsthema mit den mich umgebenden Anglerfreunden, die sind ja schließlich hilfsbereit (What a bloody greenhorn mate!). Leider wird man aber auch wirklich jedes Mal gefragt ob man Glück hatte. Nein verdammt ! Ich gewinne ja auch nicht jeden Tag im Lotto, oder?!

Von Kaitaia aus fuhren wir eine weitere Schotterstraße entlang in die Spirits Bay, unweit dem Cape Reinga. An diesem Ort verlassen die Seelen der verstorbenen Maori Aotearoa, um in ihre Heimat Hawaiiki zurück zu kehren. Dabei betrachten sie noch ein letztes mal die Insel von den Bergen, nahe dem Meer. Auf dem Weg dahin trifft man auch schon mal die ein oder andere Überquerungswillige Kuh … nur wo hier in der Gegend Kinder her kommen sollen ist uns noch ein Rätsel.

Auf der Flucht vor Mc Donalds

Vorsicht Kinder, auf dem Weg zu Mc Donalds vielleicht???

Um die Spirits Bay

Da sieht man glatt den Baum vor lauter Wäldern nicht …

Für uns war die Spirits Bay grundsätzlich und bei Tage gesehen, ein toller Platz zum entspannen.

Spirits Bay

Spirits Bay (back)

Und dann endlich war es soweit. Mein großer Abend war heran gekommen. Nur einige olle Salzfischköder, lachende Möwen und Angelerfreunde, OK auch einige Haken nebst Blei sowie eine Kurbel … aber große Verluste hin oder her, der erste Fisch ist dem Meer abgerungen wurden. Kurz nach unserer Ankunft in der Bucht verspürte ich den unbändigen Drang, mit meiner Angel auf die Jagd zu gehen. Babs wollte diesmal nicht mit. Wahrscheinlich wollte sie mich nicht schon wieder weinen sehen 🙂 Also zog ich los. Nach einer erfloglosen Stunde des Meerumrührens mit Angel und Haken, wollte ich schon aufgeben. Immer weiter hatte ich die Rute ausgeworfen um nicht schon wieder ein Riff zu erangeln. Aber, was soll ich sagen, nix. Gar nix. Nicht mal ein Rütteln. Doch sollte ich jetzt gehen? Ich wollte ja nicht schon wieder verheult nach Hause kommen, ohne Essen. Da zuckte es am Haken. Unweit vor mir im Wasser, direkt am Felsen. Und zack, angebissen, rausgezogen und was nun? OK, mein erster größerer Fisch, kein Riese aber immerhin, den nehm ich mit. Taschenmesser ausgepackt und der Anleitung des Angelverkäufers nach, den Fisch zu erlegen. Pustekuchen, war ein extra harter Kerl. Nach großer Überwindung hat das Messer jedoch schließlich gewonnen.

Ich (Babsi) saß nichtsahnend im Wagen. Es dämmerte schon und ich überlegte mir, wie sich Gemüse denn noch so kombinieren ließe. Da klopfte es und ein freudestrahlender Nils stand vor der Tür. Mit Fisch.

Ich nannte ihn Rambo

Oh Gott, hatte ich wirklich gesagt ich nehm ihn aus wenn du ihn fängst?! Und überhaupt, es war doch schon um 9, halbdunkel und jetzt noch nen Fisch zubereiten?! Was solls. (An dieser Stelle der Aufruf für interessante Fischgerichte für Camper) Das Ende vom Lied war der leckere Fisch in der Pfanne. Er war ergiebig wie zwei Fischstäbchen 😀

Die Strafe für den armen Fisch folgte in der Nacht. Mücken. Nein, keine Mücken, Mördermücken. Fiese, kleine, Blutsauger ohne Gewissen, millionenfach! Nils hat kein Auge zu getan. Ich (Babsi) hab versucht zu schlafen. Doch Nils tat sein Bestes alle 5 Minuten gegen die Decke zu klatschen.

Ich (Nils) bin seid dem der Meinung, dass Babs auch dann noch schlafen kann, wenn ein Bataillon Panzer vorbei fährt! Der nächste Tag kam minutenweise näher. Die morgendliche Agenda: Flucht nach vorn. Auf zum Cape Reinga.

On the road again

Cape Reinga

Der Leuchtturm am Cape Reinga

Aussicht vom Kap

Babs bei der Orientierung. Bad Langensalza konnte sie leider nicht finden. Dafür befanden wir uns direkt auf dem Äquator wie es scheint 😉

Wo bitte gehts nach Haus?

Confusion am Kap

Nach der Ankunft im nächsten DOC-Campingplatz wurde ersteinmal der Wagen hermetisch mit Klebeband abgedichtet. Jedes noch so kleine Loch gedichtet, jede Lücke gefüllt und die Lüftung versperrt. Am Abend dann die Ernüchterung. Wiedermal ein Mückenklatschender Nils neben einer rücksichtslos verpennten Babs. Eine unendliche Nacht für Nils, mit Ratschlägen fürs Schlafen wie diesem: „Setz dir doch Kopfhörer auf, dann hörst du sie nicht!“ Soviel dazu. Zu mindest der Strand war wieder einmal Spitze.

Strand schön, Mücken blöd

Strand schön, Mücken blöd die Zweite

Eigentlich wollten wir noch eine Ausgedehte Wanderung Rund um das Kap machen. Doch Nils` Gedanken kreisten nur noch um ein Mückennetz. Zurück also nach Kaitaia um eines zu kaufen. Unterwegs haben wir eine Abstecher zu den riesigen Sanddünen des Ninety Mile Beach gemacht. Kilometer, wüstenähnlicher Sand.

Big Sand Dunes am Ninety Mile Beach

Big Sand Dunes am Ninety Mile Beach 2

Big Sand Dunes am Ninety Mile Beach 3

Was man da so macht? Sand-Boarding Baby!

Sand Boarding

Sand Boarding 2

Wo gehts denn hier zum Lift???

Ein Mann, ein Board

Sand Boarding 3

Sand Boarding 4

Grinsekatzen

Nach dem Kauf des riesigen Moskitonetzes war es an der Zeit für ein neues Nachtlager. Diesmal kostenlos und ganz allein im Raetea Forest. Keine Mücken und endlich mal wieder ne Mütze voll Schlaf. Übrigens, haben wir zwei grüne Begleiter. Einen davon seht ihr im folgenden Bild. Es ist ein Basilikum der vor kurzem eine kleine Schwester, die Petersilie, bekommen hat.

Natur pur!

Nach kurzem Aufenthalt ging es dann mit der Fähre von Kohukohu nach Rawene durch den großen Naturhafen von Hokianga Harbour.

Fähre im Hokianga Harbour

Fähre im Hokianga Harbour 2

Hinein in die Wälder von Waipoua und vorbei an den größten Kauribäumen von Neuseeland. Unter anderem dem Gott des Waldes.

Auf dem Highway durch den Wald

Der Gott des Waldes

Geschlafen haben wir im Trounson Forest. Da haben wir auch gleich versucht in einer Nachtwanderung ein paar Kiwis zu erspähen. Leider erfolglos. Dafür gab es 1.000.000 Glühwürmchen, auch mal nicht schlecht. Im Moment sind wir aus Richtung Auckland in Richtung Wellington unterwegs und haben schon wieder einiges zu berichten. Davon aber dann in der nächsten Maus ähhhh Blog-Folge: „Der Trip durch die wilde Mitte Neuseelands“

Aber ich mag doch die Bäume

Vielen Dank für die lieben Geburtstagsgrüße! Aber Obacht, der Nils wird ja auch bald stolze 27! (am Tag nach dem 18. Februar 😉 ) Bis bald sagen Babs und Nils.

Zwei Männlein stehen im Walde

Februar 7, 2008

Sonne, Strand und ein Wagen der rollt

Category: Der Norden von Neuseeland – Nils-&-Babs 5:49 am

Hallo ihr da!

Es ist vollbracht. Unser erster „Ausflug“ mit dem neuen Flitzer ist geglückt. Wir haben die nördlichste Spitze der Nordinsel von Neuseeland erkundet. An der Ostküste entlang ging es hinauf zum nördlichsten, mit dem Auto erreichbaren Punkt, dem Cape Reinga. Zurück ging es dann an der Westküste, am Tasmanischen Meer, hindurch durch alte Kauri-Wälder (der Ureinwohner unter den Bäumen hier) bis zurück nach Auckland. Dabei haben wir schon unsere ersten 1200 km verfahren. Der Ferrari unter den Bussen läuft bis hierhin ohne Probleme 😉

Unser erster Stop war Wendelholm. Ein regionaler Nationalpark in der Gegend 45 Minuten nördlich von Auckland.

View at Wendelholm

Gleichzeitig verbrachten wir unsere erste Nacht im Bus, dem neuen Zuhause auf Zeit.

Amazing! Platz ist in der kleinsten Hütte !
Von Wendelholm führte unsere Route, nach kurzen Zwischenstopp für eine Nacht an der Goat Island (einer kleinen Hippie-Kommune), in die Nähe von Ruakaka in den DOC-Park (Department Of Conservation) Uretiti, nahe der nächst größeren Stadt Wangarei. Dort haben wir ersteinmal die weitläufigen Sanddünen erkundet, die sich direkt hinter dem endlos erscheinenden Strand entlang zogen. Fast so wie an der Ostsee 😉 (nur ohne Menschen, Absperrungen und Strandkörbe)

Eine Düne kommt selten allein

Wo bitte gehts zum Strand?

Am nächtsten Morgen (…und der fängt für uns tatsächlich schon gegen 8:30 Uhr an, da es sonst unerträglich warm im Bus wird) zog es uns für 2 Tage und Nächte nach Whananaki. Vorher gab es eine Angel nebst herrlich „frischem“ Bait (eingepökelte olle Fische). Warum wir ne Angel gekauft haben? Das Aussteigerleben entfaltet den Drang für so manches neues Hobby. Außerdem möchte man selbst seinen Mann bzw. seine Frau stehen und das Essen erjagen bzw. erfischen, damit es dann im feierlichen Ritual stilecht über dem Gaskocher zubereitet werden kann. Daher unser neues Motto: „First killed, then grilled“ (Für Männer) oder auch „Und auf den Tisch kommt heut ein Fischhhhhhh“ (Für Frauen)

Unterwegs haben wir dann auch noch gleich mal den Reichweite-Test gemacht. Wieviele Kilometer kommt eigentlich unser Bus? Aber wir wären nicht Babs und Nils wenn wir uns dafür nicht die perfekteste Strecke der Welt ausgesucht hätten. Nämlich eine mit ausgeprägt dünner Tankstellenbebauung. Obendrein suchten wir uns eine maßgeschneiderte, unbefestigte Straße (eine Gravel-Road). Im Nachhinein stellte sich raus, dass man sich die hätte sparen können indem man die Teerstraße genommen hätte. Na kein Wunder warum dieser olle LKW-Fahrer auf dem Weg mitten im Nirgendwo so gegrinst hat als wir nach dem Weg gefragt haben.

Es fährt ein Bus, nach Nirgendwo …

Benzinnotversorgung am Sprit-O-Mat aus dem Jahre 1938

Letztlich haben wir dann doch noch eine gemütliche „Tankstelle“ mit Technik der frühen 30iger Jahre mitten im Busch gefunden. Zum Glück noch rechtzeitig um das Experiment Reichweitenermittlung zu beenden. Nun steht fest: Wir schaffen mind. 450 km am Stück.

Nach erfolgreicher Ankunft brauchten wir dann aber auch 2 Tage Entspannung 😉 Die hatten wir an einem sehr schönen Strand, an dem wir auch unsere ersten Angelerfahrungen machen konnten. Ich muss gestehen, der Verkäufer hatte Unrecht als er auf meine Frage, ob es den schwer sei einen Fisch zu fangen, sagte: Einfach nur reinwerfen und warten! Mit Bedauern müssen wir den Verlust eines Hakens nebst Blei und Angelsehne bekannt geben. Zum Abendbrot gab es Möhrensuppe.

Babs beim Suppe machen

Ein Blick zum Strand …

Kühe, ein Garant für lustige Geräusche

Weiter ging’s zur Maitai Bay. Leider gabe es dort nicht, wie erwartet, leckere Begrüßungscocktails. Dafür gab es eine weitere Angellektion die damit endete, dass ein Riesenfisch oder auch ein Rochen unsere Kurbel völlig hingeärmelt hat, die anschließend mit dem Schweizer-Taschenmesser repariert wurde.

Maitai Bay 1

Maitai Bay 2

Nils, der Fischer

Es lebe das Schweizer Taschenmesser

 

 

 

Für heute war es das ersteinmal. Wir müssen noch ein Stück fahren zu unserem heutigen Domizil. Fortsetzung folgt 😉

Liebe Grüße, Babs und Nils