September 21, 2008
Raus aus der Stadt, rein in die Natur. Ein Ausflug in den Süden der Südinsel Neuseelands. Natürlich ist der Norden der Nordinsel auch schön, aber heute geht es nun mal um den Süden der Südinsel. Übrigens befinden wir uns damit mehr als südlich vom Äquator…
April, beginnender Herbst und ein paar Wochen auf dem Weinberg liegen hinter uns. Wie schön, dass an diesem Freitag außerdem der ANZAC Day war, einer der wenigen Feiertage und für uns ein angenehmer Anlass, zusammen mit der Weinberg-Brigade in die Catlins zu fahren. Die Catlins sind ein dünn besiedelter Küstenbereich. Sehr beliebt bei Surfern aber auch ihren kleinen Freunden, den weißen Haien. Kurz nach der Ankunft ging es erst einmal in die Kojen. Am Morgen danach wurde bereits ein prominentes Rumtreiberpärchen am Strand entdeckt. Gefundenes Fressen für die örtlichen Paparazzi.
Sogleich scharrten sich duzende Schaulustige um die Zwei, die sich spontan zu einem Frühstück bereit erklärten.
Beschwingt durch die gute Stimmung, ließ es sich Barbaralina nicht nehmen ihren neusten Hit „Endlich verlobt!“ aka „Wurde auch Zeit“ aka „Hochzeit ist noch nicht geplant!“vom Stapel zu lassen.
Für die Jungs ging es weiter mit einer Runde Ringelrein. Was anfänglich als Rugby tituliert wurde, wandelte sich schnell zum Ball im Kreis herum werfen. Hier sieht man wieder einmal genau, wie Männer es schaffen sich auf eine und nur eine Sache zu konzentrieren: Den Ball. Auch muss ich dem berühmten Fußballspruch widersprechen der da lautet: „Der Ball ist Rund“. Auf der anderen Seite der Welt wird das zu: „Der Ball ist Eierförmig“ Und wenn nur einer im Team damit umgehen kann, dann spielt man eben lieber Ringelrein und sieht dabei so professionell wie möglich aus.
An dieser Stell möchte ich euch nun auch endlich den ersten Promo-Shot unseres Bandcovers zeigen. Ganz exklusiv seht ihr hier die Stammbesetzung von Duo-E-Uno.
Gegen Nachmittag mussten wir allerdings den Standort wechseln. Zu viele Fans hatten bereits von unserem Aufenthaltsort erfahren. Neuer Strand, neues Glück.
Da die Jungs vom Rugby mit Greenhorns genug hatten, wollten sie Surfen gehen. Was bietet sich da besser an, als eine Runde mit zu gehen. Wenn man das allerdings noch nie gemacht hat, dann braucht man schon mal einer erste Einweisung in den Wetsuit. Zum Glück war der vom Vortag noch schön nass und ich konnte das Meer bereits in seiner ganzen Pracht fühlen. Einer der wenigen Gelegenheiten für uns Männer, hautenge Kleidung zu tragen.
Auf zum Meer und ins 10 Grad warme Wasser!
Bademütze auf und ein letztes Mal der Geliebten gewinkt. Zum Glück wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts von den Seehunden mit denen wir uns dort Strand und Meer teilten.
Nachdem die ersten 10 Minuten eher planlos verliefen, begnadete sich dann schließlich doch Thomas, mir ein paar Tipps für den Start beim Surfen zu geben. Und tatsächlich düste ich schon bald so manche Welle entlang. Im Liegen versteht sich. Aufstehen hat geklappt, ja, aber dann auch nur im Sekundenbereich. Viel Spaß hatten wir trotzdem. Immerhin hatte man ab und zu einen kleinen Seehundefreund neben sich, der sich dann dazu entschloss, spontan dieselbe Welle zu nehmen und mal zu zeigen wie man es richtig macht. Klingt niedlich. Vor Ort hingegen kann es schon mal passieren, dass man sich vor Schreck in die …naja so war das eben.
Eine weitere Nacht voller guter alter Geschichten am Lagerfeuer, mit spontanen Gesangseinlagen und vielleicht auch etwas Wein verging. Der Morgen brachte Frühstück und eine weiter kleiner Reise zum nächsten Strand.
Der Himmel präsentierte sich wolkenverhangen und weit und breit keine Menschenseele.
Und das war auch gut so. Nach meinem Einsatz als Surf Dude war auch Babs kaum zu bremsen. Natürlich wollte ich ihr auch auf keinen Fall das plauschig warme Meer vorenthalten. Also nix wie den Strampler anziehen und auf in die Wellen. Leider muss ich zugeben, dass sie bei Weitem eine bessere Figur macht als ich … vielleicht liegt’s aber auch nur an der Perspektive … Das nächste Mal halte ich mir auch das Board vor den Körper.
Zum Glück hatte Alex seinen Drachen dabei. Damit meine ich natürlich nicht seine Freundin! Das gute an Alex ist, dass er so ziemlich alles, was man an Spielzeugen für Erwachsene bekommt, schon einmal ausprobiert hat. Und die Hälfte davon hatte er glücklicherweise auch dabei. Nein, wir reden nicht von Spielzeug aus dem „Einlass unter 18 Jahren verboten“ Shop.
Endlich also mal wieder einen Drachen steigen lassen. Und dieses Mal kann man damit sogar elegant durch die Lüfte springen. Oder eben wie ich elegant auf dem Hintern im Sand herum rutschen. Diese Bilder sind aber leider abhanden gekommen.
…und da war es auch schon wieder vorbei. Das lange Wochenende. Ein letztes Bild bevor es nach Hause ging. In unserem Fall der rote Baron. Die südliche Westküste ruft! Nächster Stopp: Doubtful Sound.
Hang loose! die Surf Dudes
September 18, 2008
Richtig vermutet. Heute geht es um beschauliche kleine Ausflüge in die Umgebung von Wanaka. Und da heute quasi im Blog gewandert wird, gibt’s mehr Fotos und weniger Gesülze. Dass das mal möglich ist … Viel Spaß also mit den Bildern der Wanderschnecken Babs und Nils (immerhin sind Wegzeiten auf Hinweisschildern für uns lediglich moderne Utopien und Tagestouren können nur mit dem Auto bewältigt werden).
Von Wanaka nach Albert Town nimmt man am besten den Outlet Track. Nix zum günstig Shoppen, sondern was zum günstig Joggen. Einfach bei Glenn dem fröhlichen Campingplatzbesitzer losdüsen. Obwohl mir da natürlich doch noch eine Geschichte im Zusammenhang mit Glenn einfällt. Wer keine Lust auf Gelaber Rhabarber hat der möge den folgenden Text überspringen und sich die Bilder angucken. Immerhin hatte ich ja einen textarmen Bericht angekündigt …
Und nun zu einer weiteren völlig belanglosen Geschichte. Heute mit Glenn. Glenn lebt mit seiner lieben Frau …, nennen wir sie einfach „Frau“ denn ihr Name fällt nicht mehr ein, im Lake Outlet Holiday Park. Unserer Dauerstation während der Arbeitstage auf dem Weinberg bzw. meiner Zeit mit dickem Zeh.
An jenem Tag, an dem ich eine weitere Seite an mir entdeckte (meine kriminelle Seite) brachte ich wie gewöhnlich Babs gegen 6:45 Uhr zur Arbeit. Wie immer stattete ich „Frau“ einen kurzen Besuch ab. um über die neusten Dinge in und um den Campingplatz zu tratschen oder um unseren Aufenthalt wieder um ein paar Tage zu verlängern. Anschließend wollte ich eigentlich unseren Van mal komplett durchchecken, etwas aufräumen, sauber machen und nen Blog Artikel schreiben. Damit die Babs auch sieht, dass ich ein gutes Hausmännchen sein kann. Vorher noch frische Sachen aus dem Van nehmen und duschen gehen. Kurz nochmal der Check ob alle Türen zu sind. Wie immer alles ordentlich verschlossen. Und dieses Mal sogar der Schlüssel. Der Lacht mir fröhlich vom Bett aus entgegen. Sch…. denkt man sich da und … geht erstmal duschen. Was will man auch machen. Bei der Rückkehr hat sich leider nix getan und man versucht mit den Dingen aus der Waschtasche einzubrechen. Das brachte erstmal gut eine halbe Stunde Beschäftigung und zum Anderen eine Sicherheitsnadel im Finger. Blöder James Bond. Ich dachte ich hätte immer aufgepasst. Also, letzte Rettung, auf zu Glenn.
Der rückte auch gleich mit 3km Kabel, Schraubendrehern, Zangen und einer Art Plastikband an. Was folgte waren zwei Männer die ca. 1h versuchen ein kleines Plastikband so zu biegen und zwischen der Tür durch zu stecken, dass man damit den kleinen Türöffnernippel erreicht. Kiwis haben Ausdauer, doch nach einer Stunde ist es selbst Glenn zu blöd. Sein Tipp: Sich nach jemanden mit einem älteren Toyota umschauen und den Schlüssel borgen. Ich sage, ich probiere es weiter und zweifele an der Schlüsselidee. Immerhin haben wir genug Aufmerksamkeit erregt beim Campingnachbar. Er, braun gebrannt, Engländer, Rentner und zu allen Schandtaten bereit. Mit großem Werkzeugarsenal rückt er an. Von nun an biegen wir Draht, öffnen Türgummis, schauen mit Taschenlampe in alle möglichen Türspalte, hämmern und drücken. Seine Frau meint wir sollten lieber Tee trinken und die Arbeit lieber Profis überlassen. Oder auf „die Freundin“ warten, die den Ersatzschlüssel hat. Ja, ja brummelt Mr. Ed und flüstert mir zu, dass wir das schon schaffen werden. Just in diesem Moment klappt es auch. Die Tür springt auf! Glücklich über die erreichte Leistung verbringen wir den Rest des Nachmittags mit Tee. Also nix mit gutes Hausmännchen usw. Wochen später muss ich allerdings herausfinden, dass Glenn Recht behalten sollte. Aus Spaß probiere ich meinen Schlüssel am Auto von Frank aus. Anderes Modell, anderes Baujahr und doch … die Tür geht auf. Was soll ich sagen, sogar den Motor kann ich starten. Da soll uns nochmal einer sagen, wir sollen uns mit unserem abgeschlossenen Van sicher fühlen…
Und hier nun endlich in voller Pracht: die Bilder vom Outlet Track.
Und da ich die nächsten Tage noch nicht wirklich herumlaufen konnte, hat sich die Babs wagemutig aufgemacht, den Diamond Lake zu erkunden. Ein kleiner drei Stunden Lauf mit schönem Ausblick auf den Lake Wanaka (ja natürlich auch auf den Diamond Lake). Ich hatte schon Angst, dass ihr Alleingang so eine Art „Ich gehe kurz Zigaretten holen!“ Erfahrung werden könnte, doch dem war zum Glück nicht so. Sie kam zurück und hat mich, glaube ich, auch schon etwas vermisst 🙂 (Kann ich nur bestätigen, die Babs :-)) Immerhin hat sie, wie ihr sehen könnt, einige Schafe getroffen die ja auch manchmal so gucken können wir ich (Kann ich auch nur bestätigen, die Babs :-)). Oder umgedreht?
Demnächst mehr von der Küste. Wir verlassen Wanaka und sagen: „Tschüssiiii“ oder auf Englisch „Cheersi“
September 11, 2008
Neuer Bericht, selber Ort, so gar nicht aktuell und dennoch hier an dieser Stelle. Schließlich wollen wir ja der Welt mitteilen was wir so alles erlebt haben. Auch wenn es die Welt nicht sonderlich interessiert, sie hat ja schließlich viel zu tun.
Wo waren wir denn. Genau. Bei der Kehrseite einer langen nicht von Sponsoren getragenen Reise. Geldknappheit und Knechtschaft auf dem Weinberg.
Das Leben im Van bringt so einige Vorteile mit sich. Man kann (fast) überall hin, man schläft (fast) wo man mag und erlebt Neuseeland intensiv und frei von allen Vorgaben. Allerdings lernt man dabei nur recht selten neue Leute kennen. Mal Einen hier mal Eine da, doch am Ende reist man ziemlich schnell weiter. Der rote Baron kennt eben kein Halten. Immer will er auf die Straße zurück und mit seinen gefühlten 3 PS am Berg die Gegend unsicher machen.
Der Vorteil des Arbeitens an einem Ort hingegen ist: Man trifft viele andere Reisende. Alle in der selben Lage und gern bereit mehr zu reden und weniger zu ernten. Deswegen also heute einmal ein paar Eindrücke vom Leben in Wanaka außerhalb der Arbeit. Denn wie heißt es so schön: Nach dem Weinberg ist vor dem Weinberg! Ich weiß, sehr witzig … ich lache noch herzlich während ich diese Zeilen schreibe und verkneife mir eine kleine Träne um zu folgenden Bildern hinüber zu leiten.
Das wäre geschafft. Kommen wir nun zu einigen ausgewählten Aufnahmen eines der vielen Aufenthalte in einem Pub. Da an diesem Abend nicht besonders viel los war und wir immer noch in der Stimmung des Weinberg-Blues waren, schnappten wir uns kurzerhand ein paar Instrumente die sich auf der Bühne fanden. OK, mit wir meine ich natürlich diejenigen von uns die wirklich ein Instrument spielen können. Für mich blieb ein Instrument aus Kronkorken übrig, das ich nach kurzer Zeit aber lieber wieder verschwinden lies. Binnen Minuten rockte unsere deusch-französische Combo alles bisher da gewesene in Wanaka. Frank am Bass und Thomas an der Lead-Gitarre. Auf dem zweiten Bild stimmen Thomas und ich uns gerade auf das richtige „Feeling“ ein und ich gebe noch die letzten überflüssigen Empfehlungen bevor es weiter geht.
Das Publikum ist aus dem Häuschen, BH’s und Schlüpper fliegen unkontrolliert. Natürlich wären wir nichts ohne unser Flaschen-Duo Babs und Francois gewesen, die uns mit einer eigenen aber frischen Interpretation von „I did it my way“ überaschten.
Am Ende ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, mit den geliebten Fans für Bilder zu posieren. Auf dem letzten Bild seht ihr unseren spirituellen Führer während unserer Zeit in Wanaka. David, the Master. David kommt aus Korea, sein wirklicher Name schien im zu schwer für unsere Aussprache, er kennt „Das Leben der Anderen“, ist äußerst höflich und neigt dazu großflächig Sonnenschutz aufzutragen, der auch am Ende des Tages noch gut sichtbar ist. Eben einer der vielen netten Leute die man hier treffen kann.
Natürlich wird nicht nur im Pub getrunken. Nein, auch am See kann man wunderbar trinken. Haben wir natürlich nicht, sondern lieber die freie Zeit für ein gemeinsames Frühstück und ein paar unbeschwerte Stunden im Freien genutzt. Juhu! Ein schwarzer Tag allerdings für Peter(silie). Der Anblick am Abend danach ist zu grausam um ihn öffentlich zu zeigen. Deswegen hier nur eine „vorher“ Aufnahme.
Um noch andere Einnahmequellen zu erschließen, dachten wir, wir könnten Babs und mir ein paar zirkusreife Kunststücke beibringen, um dann mit unserer eigenen kleinen Show durch Neuseeland zu touren. Nach kurzer Probezeit am „Devil-Stick“ stellte sich jedoch heraus, dass wir uns lieber etwas anderes überlegen sollten.
Frühstückszeit. Ganz traditionell mit Bacon und Ei. Gebraten auf dem 6000 Watt starken Doppelgasgrill und mit den bloßen Händen gewendet.
Zu guter Letzt fehlte nur noch ein wenig Bewegung. Was lag da näher als Fußball mit Louis für alle Dickbauchbrüder unter uns. Dabei handelt es sich diesesmal nicht, wie der Name vielleicht suggerieren würde, um einen Franzosen, sondern einem waschechten Engländer.
Allerdings was wollte er uns auf den folgenden Bildern erklären? Immerhin waren wir ja der Weltmeister der Herzen und Vizemeister beim Europapokal. Wie man sieht verstehen weder Frank noch ich das Ganze, sodass wir am Ende dann doch eher „Hasch mich“ gespielt haben. Auch mal nicht schlecht.
Und nun bin ich stolz, am Ende unseres heutigen Berichtes, als einer der Ersten über die Gründung eine einzigartigen Band zu berichten: Duo E Uno
Außerdem kann ich voller Freude berichten, dass ich, Uno, auch gleichzeitig Bandmanager sein darf. Juhu.
Enstanden während eines beschaulichen Angelausfluges am See, wurden schnell erste Probesongs aufgenommen. Darunter den Überaschungserfolg: Song der Forelle („Song of the trout“) und „The River is runnig fast“. Vielleicht schaffe ich es noch im Verlauf dieser Berichterstattung an das Originalmaterial aus Frankreich heran zu kommen. Anbei seht ihr exklusiv eine Momentaufnahme während angestrengter Songproben.
Beim nächten Mal gibts den letzten Teil aus Wanaka im Spätsommer. Einen kleinen Plausch über Wanderwege um Wanaka und Babs wagemutiger Alleinerkundung des Diamond Lake.
Adieu und Auf Wiedersehen, das Rumtreiberduo