Last but not least, der letzte Bericht zu, von und mit Dunedin im Winter 2008. Ein wichtiges Highlight der Stadt haben wir euch ja noch vorenthalten. Die wunderbaren Winde die von Zeit zu Zeit durch die Stadt wehen, von den Einheimischen liebevoll „Southerlies“ genannt. Wir konnten die kleinen Freunde exklusiv am Kap der Halbinsel um Dunedin ausfindig machen. Genauer gesagt auf dem Taiaroa Head. An diesem äußersten Ende der Insel befindet sich auch zugleich die einzige Kolonie von königlichen Albatrossen auf dem leicht zugänglichen Festland.
Wie schon das alte Sprichwort so oder ähnlich sagt, „lieber nen Albatross in der Kolonie als nen Spatz in der Hand“, so sagt ein anderes Sprichwort: „Der Albatross ist groß und dick und kommt nur mit mächtig Wind in die Lüfte“. Wir parken beherzt unseren roten Baron und freuen uns über die wunderbaren Schaukelbewegungen. Babs ist zum flüchten zu mute und ich freue mich auf lustiges herumgespringe im Wind. Schnell mache ich noch unser Nummernschild ab und verstaue es im Wagen bevor es endgültig davon fliegt. Wie sich herausstellt, werde ich es wenige Tage später mit Packetschnur aus unserem Überlebenskoffer wieder anbringen. Seit dem sieht der kleine noch eine Nummer abenteuerlicher aus.
Leider können Fotos die Situation nicht wirklich wieder geben. Es bleibt nur zu sagen, dass Babs ständig das Gefühl hatte abzuheben, der Sturm locker Kartoffeln zum fliegen gebracht hätte, ich überlegt habe ob ich mich an einem Verkehrsschild festhalte und im Wind segele, dabei Ärger mit Babs bekommen hatte und am Ende zugucken musste wie andere meine glorreiche Idee verwirklicht haben.
Wem bei dieser steifen Brise nicht die Sandkörner die Sicht völlig trüben, der kann eventuell einen schönen Ausblick auf die umgebenden Teile der Halbinsel werfen. So wie z.B. auf Aramoana.
Die Kolonie haben wir leider nicht besichtigt. Sperrung wegen Sturm. Auch später haben wir es nicht noch einmal geschafft. Die Saison war gerade ungünstig und die Albatrosse lieber auf dem Meer unterwegs als im stürmischen Zuhause. Weniger stürmisch, dafür aber nicht minder schön sind die anderen Buchten der Halbinsel, wie z.B. die Sandfly Bay.
Dort begibt sich der tierbegeisterte Wandersmann auf die Suche nach Yellow Eyed Penguins, Pinguinen mit einer gelben Brille. Über einen recht steilen Abstieg kommt man an einen Strand voller riesiger Dünen. Zum Glück habe ich alle Winnetou-Filme gesehen um zu wissen wie man Spuren findet und identifiziert. Ein kurzer Vergleich meiner Riesenfüße und wir wussten Bescheid. Hier war nur ca. 17 Minuten zuvor ein Pinguin am spazieren gehen.
Das erste auf das man trifft ist jedoch an diesem Strand höchstwahrscheinlich kein Pinguin, sondern vielmehr ein paar ausgewachsene Seelöwen. Und während man gekonnt versucht den nötigen Sicherheitsabstand einzuhalten und dabei nie die Tiere aus dem Auge lässt, fällt einem auf das man gar nicht auf das Meer geschaut hat. Denn während man so durch die Wellen watet, da man nicht hinter den lieben Tieren entlang konnte, entschließen sich noch weiterer Seelöwen das Meer für diesen Tag zu verlassen. Schön, da hätten wir auch gleich zwischen der Bande durchgehen können und Hallo gesagt.
Nachdem das geschafft ist folgt ein kleiner Aufstieg bis hin zum Ausguck. Dort wartet man bis zur Dämmerung und kann, wenn man Glück hat, die kleinen Pinguine dabei beobachten, wie sie den mühevollen Aufstieg vom Meer bis auf die umgebenden Berge meistern. Leider ist auf dem Bildern unserer Kamera nichts weiter als ein kleiner weißer Fleck zu erkennen. Deswegen gibt es als Ausgleich den Ausblick vom Beobachtungshäuschen sowie ein paar Robben bei ihrer Landung am Strand.
Als es Abend wird verlassen wir unseren kleinen Holzverschlag und kehren in die Stadt zurück. So können wir wenigstens ein Foto zum Beweis machen, dass auch wir hier unten Strom haben.
Bye bye Dunedin. Für einige Monate war es unsere Heimat. Aber letztlich macht ein Rumtreiber wieder das was er am besten kann … sich herum treiben. Demnächst dann also eine neue Stadt, kein neues Land, aber vielleicht ein Fluss. Daher verabschieden wir uns mit den Worten von Joachim Bublath: „Guten Abend“