Nur noch einen Tag, dann ist es soweit. Wir verlassen Neuseeland und fliegen nach Sydney. Schweren Herzens haben wir auch den roten Baron vor einer Woche verkauft. Seitdem verbringen wir unsere Zeit wieder in Auckland und versuchen sogut es geht die über das Jahr angesammelten Mitbringsel zu verstauen oder los zu werden. Immerhin brauchen wir jetzt die gute alte 2kg Metallfeile nicht mehr die ich zum Bearbeiten selbst gefundener Jade benutzen wollte. Auch Hammer, Wäscheleine, vierzig Bändige Buchsammlung und Co. müssen wohl oder übel hier bleiben. Trotz unseres Aufenthalts in Australien werden wir aber den BLOG über Neuseeland noch zu Ende führen. Immerhin sind wir ja im Bericht gerade mal im Juli/August angekommen.
Also auf nach Neuseeland Juli 2008, die Straße führt von Dunedin nach Christchurch, Babs und Nils sind noch ein paar Monate jünger und der rote Baron ist noch mit von der Partie.
Kurz über Dunedin führt eine kleine Straße zum Shag Point. Wer mag schlägt einmal das englische Wort „shag“ nach und schaut auf die Bedeutung der Verben. Manche mögen nun denken das der Shag Point ein kleines romantisches Plätzchen am Meer ist, an dem sich junge und ältere Pärchen vergnügen können. Natürlich ist es dort schön und auch romantisch aber der hauptsächliche Grund zum Besuch ist natürlich: Man kommt zu den Vögeln. Wer mag kann natürlich immer noch aus dem „zu“ ein „zum“ machen, wobei wir wieder bei der englischen Bedeutung des Wortes wären.
Wer bei der Vogelbeobachtung leise ist und nicht einschläft der kann auch ein wenig die Gegend erkunden und den kleinen Robben beim Schlafen oder Sonnen zusehen. Da der Zoom unserer Kamera nur auf dem Papier existiert musste ich mich als Mitglied der Robbenfamilie tarnen und einige Stunden schlafend mit ihnen am Strand verbringen bevor ich einige wenige Nahaufnahmen machen konnte. Auch kann ich endlich mit dem Vorurteil aufräumen Robben würden aus dem Mund nach Fisch riechen. Wer es nicht glaubt sollte auch auf jeden Fall einige Stunden in einer Robbenfamilie verbringen.
Vom Shag Point aus ging es weiter zu den Moeraki Boulders 40 Kilometer südlich von Oamaru. Durch das viele Faulenzen mit den Robben hätten wir es fast nicht mehr rechtzeitig bis Sonnenuntergang geschafft. Glücklicherweise war gerade Ebbe und wir konnten in aller Ruhe zwischen den großen runden Felsblöcken herumspringen.
Eine kurze Nacht später erwachten wir in Oamaru. Beschauliche kleine Stadt mit netter Architektur. Fast fühlen wir uns einige Jahrzehnte zurückversetzt, wären nicht hier und da Mc Donalds, Starbucks und das Warehouse (Where everybody gets a bargain!).
Die örtliche U-Bahn vermittelt einen Hauch von Nostalgie. In Anbetracht der Größe des kleinen Städtchens kann man aber getrost auch laufen.
Allerdings sollte man Vorsicht walten lassen wohin man sich begibt. Eine kleine Gruppe Anzüge tragender Aristokraten hinterlässt überall ihre Spuren. Zum Glück ist uns auf unserem Streifzug durch die Stadt nicht allzu viel passiert.
Unweit außerhalb der Stadt stießen wir dann schließlich auf eine kleine Kolonie der Pinguinbewegung von Oamaru. Die Küste um Oamaru ist steil, doch hält das die kleinen Freunde nicht davon ab, sich jeden Abend aufs Neue die Hügel und Berge hinauf zu quälen, um sich eine verdiente Portion Schlaf in sicherer Umgebung zu gönnen. Lediglich die am Wegesrand lauernden Touristen und Vogelfreunde stören ab und zu. Dennoch kein Grund sich nicht auf halbem Wege immer ein wenig zu sonnen und für Nahaufnahmen zu posieren.
Ein neuer Tag ein neues Ziel. Timaru. Etwas größer als Oamaru, aber nicht unbedingt schöner. Deswegen gabs nur ein kurzes Frühstück bevor es weiter in Richtung Maori Rock Art ging. Felsenzeichnungen der Maori die vor einigen Jahren hier vorbei kamen. Die Gegend ist recht abgelegen und wieder einmal sehr schön anzuschauen. Leider kann man das von den Zeichnungen nicht unbedingt sagen. Diese kann man nur mit etwas Konzentration sehen und Oma sollte ihre stärkste Brille mitbringen. Den „berühmten“ Vogelmann haben wir dann aber doch ausfindig machen können. Puhhh nochmal gut gegangen.
Zum Glück kamen wir wenige Stunden später in das kleine Örtchen Geraldine. Ein Beweiß für Geschmack bei der Namensvergabe. Aber nicht nur da hat das Örtchen etwas mit Geschmack zu tun. Geraldine hat eine Schokoladenmanufaktur. Und als quasi Kleinstbotschafter aus Deutschland haben wir uns selbst dazu überredet eine ausführlichere Kostprobe durchzuführen. Heiße Schokolade aus Südamerika mit selbst kreierten kleinen Schokopralinen. Da schmolz nicht nur die Schokolade, sondern auch ich.
Nach so viel Glückshormonen in Schokoladenform sehnt sich Babs ja meist nach etwas herzaften. Was liegt da Näher als etwas von Neuseelands reichhaltigem Fleischangebot zu verputzen. Aber ach … es ist Ende Juli und die kleinen Lämmlein sprießen. Ein kurzer Blick auf die vielen kleinen Dinger lässt uns auf eine sofortige Abkehr von Lammfleisch schwören.
Bevor wir uns nach Christchurch verschlagen lassen machen wir noch einmal Zwischenstopp in Akaroa. Eine vormals französische Siedlung an der Ostküste Neuseelands, ca. 1 Stunde von Christchurch entfernt. Die Straße ist kurvenreich und braucht ein wenig um sich nach Akaroa durchzuschlagen. Und während sie das tut können wir wieder einmal die lange weiße Wolke Neuseelands beobachten wie sie sich so dahin schlengelt. Quasi ein Wolkenschlingel.
Akaroa ist klein und beschaulich. Seinen französischen Charakter hat es sich bewahrt und viele Orte und Geschäfte tragen noch französische Namen. Da es Juli und tiefster Winter ist sieht man nicht viele Reisende. Perfekt wenn man in Ruhe die kleinen Straßen und den Hafen der Stadt genießen will. Wir parken unseren roten Freund vor dem kleinen Backpacker Hostel Chez La Mer. Da wir noch nicht wirklich wie die rauhen Kiwis sind verbringen wir den Winter lieber in eine Unterkunft mit vier Wänden, auch wenn hier kaum ein Haus isoliert ist, geschweige denn eine Heizung oder Ofen hat.
Am nächsten Tag ging es dann nach Christchurch. Auch dort haben wir unseren Van wiedereinmal gegen eine andere Unterkunft eingetauscht. Aber das ist eine andere Geschichte …
Bis die Tage, die Rumtreiber
Hallo ihr beiden,
vielen Dank erstmal für eure lieben Weihnachtsgrüße und entschuldigung für die später Rückmeldung. Also wir wünschen euch natürlich auch noch ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2009, aber ihr habt das ja alles gut im auge…Bei uns geht es ja nun auch langsam in die letzte planungsphase für 4 Wochen new zealand…wir freuen uns schon drauf…ich hab grad mal euren blog gedruckt (als Fluglektüre)…also lasst es euch noch gut gehen und ne schöne zeit bei den aussies…ciao
Comment von Bettina&Stephan Menzel — Januar 18, 2009 @ 6:22 pm